12.3.21


Werdener Nachrichten Nr. 11 vom 12.3.2021


Bau und Bewohnerdichte schafft Verkehrsdichte

Radweg an B224 kein Nutzungsanreiz

Rainer Ringhoff zu „Häuserkampf im Essener Süden“, WN vom 26. Februar:

Den WN ist zum Artikel Einfamilienhäuser-Stopp zu entnehmen, dass es vorteilhaft sein soll, den Bau von Einfamilienhäusern (EFH) im Essener Süden zu stoppen, um den Verkehr in Werden nicht noch weiter zu steigern. Dem muss ich widersprechen. Wenn auf der Grundstücksfläche eines ehemaligen EFH ein Mehrfamilienwohnhaus errichtet wird, schafft das nicht nur mehr Wohnungen, sondern auch deutlich mehr Verkehrszuwachs. Das kann man dutzendfach belegen. Zum Beispiel Bernhardstraße: Da standen mal zwei Einfamilien-Wohnhäuser, nun stehen da 2 MFH mit 10 Wohneinheiten.

Die wenigsten wissen, dass da ein noch größeres MFH errichtet werden sollte. So auch im Baudreieck Leanderbank/Scheppener Weg, so auch mehrfach im Frielingsdorfweg, so auch im Scheppener Weg, so auch im Lünink, so auch auf der Fischlaker Straße, so auch auf der Velberter Straße, so auch an der Heidhauser Str. am Kammilushaus. Das schafft überproportionalen Verkehrszuwachs. Dagegen ist die aufgelockerte Bebauung „Grüne Harfe“ ein Ruhepol.

Fakt ist: Bau- und Bewohnerdichte schafft Verkehrsdichte.

Uneingeschränkte Zustimmung für den Hinweis, dass auf den schmalen Bürgersteigen der Brückstraße und der Abteistraße mit noch mehr Lärm und Stauungen zu rechnen ist. Wie jeder nachlesen kann, sollte durch das VVK die Enge für Bürger und Bewohner auf den Bürgersteigen gerade nicht beseitigt, ja sogar teilweise noch enger werden.

Alles ist irgendwie verzahnt!

Wenn nunmehr die „Initiative Radweg nach Velbert“ die Verschleppung des Verkehrskonzeptes befürchtet (welches Konzept?), richtigerweise aber konstatiert, dass „wir im Ort an Verkehr ersticken“, sollte zur Kenntnis nehmen, dass die Verkehrswerte des VVK zu keiner Zeit der Realität entsprachen, dass die Wohnungszuwächse der letzten 8 Jahre gerade keine Berücksichtigung fanden.

Die angesprochene lange Geschichte des Durchfahrtsverkehres wurde bereits 1957 in den WN kritisch beschrieben. Und was hat sich in Werden seit 65 Jahren geändert? Nichts! Das Verkehrsaufkommen nahm kontinuierlich zu bei Beibehaltung der B 224-Trasse durch den Werdener Ortskern. Selbst die Einrichtung der 30 km/h-Zone auf der Brück- und Abteistraße bleibt bürgerliche Utopie. Das würde aber Einkaufs-, Bewegungs- und Lebensqualität erhöhen und Lärm und Gefahren reduzieren.

Der Durchfahrtsverkehr, immerhin ca. 25 Prozent Verkehrsaufkommen in Werden laut Gutachten von 2012 (Alternativbetrachtung), muss ausgelagert werden. Werden braucht eine Umgehungsstraße/-tunnel. Je eher geplant wird, je eher kann es umgesetzt werden.

Ein neu eingerichteter Fahrradweg auf der B 224 schafft meines Erachtens keinen Benutzungsanreiz. Ich bin selbst leidenschaftlicher Fahrradfahrer und halte es für gefährlich, wenn Radwege nur durch eine weiße Linie vom vorbeirasenden Verkehr visuell, aber nicht faktisch, getrennt wird. Das schafft kein Fahrradvergnügen. Hier sollte über verkehrsberuhigte Alternativtrassen nachgedacht werden. Für mich ist ein Radweg erst dann benutzbar, wenn Kinder gefahrlos diesen befahren können und nicht, wenn man nur statistische Werte erfüllt.



Weiträumige Umfahrung


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von Heidhausen über Rüttenscheid bis Karnap, bessere Luft und weniger Lärm für zehntausende Bürger!


 

Geschwindigkeitsbe-schränkungen sind auch auf Bundes-strassen möglich. Mülheim machts vor.

Essen

 Anfang ist gemacht auf der B 224


Mülheim

          Luftreinhaltung