NEU:  27.11.2013

Dem Leser wird auffallen, dass der Text des BimschG im Hinblick auf die Vermeidung von Schadstoffen nicht identisch ist, mit dem, was die Stadt Essen macht. Die Verwaltung vermeidet nicht, sie verteilt nur um. 

                                                                     

Rainer Ringhoff

Dipl. Ing., Architekt AKNW

Leserbrief v. 28.2.13 an die Werdener Nachrichten, der nicht veröffentlicht wurde:

 

Am 26.2.2013 fand in der Aula des Werdener Gymnasiums die Sitzung der Bezirksvertretung statt mit dem wichtigen Thema „Verkehrssituation in Werden Mitte“, an der ich als interessierter Fischlaker Bürger teilnahm. Was sich derzeit in Werden abspielt, beschreibt man höflich mit verkehrstechnischem Missstand.

 

Die Gutachter stellten ihre Ergebnisse und Prognosen vor, die städtischen Mitarbeiter ihre Planung. Dass hier Ansichten kontrovers vertreten wurden, war Jedem klar, denn viele Bewohner werden benachteiligt, sehr Wenige partizipieren daran.

 

Als äußerst unhöflich und unangemessen empfand ich das Statement eines Planers, der die 102 Bewohner der Abteistraße als eine  1 %-ige Minderheit, verglichen mit der Werdener Bewohnerzahl, und als zu vernachlässigende Größe wertete. Er sollte zur Kenntnis nehmen, dass gerade die angesprochenen 102 Bewohner die 100 % negativ Betroffenen sind. Nachvollziehbar und verständlich, dass solch unqualifizierten Äußerungen Emotionen hochkochen lassen. Erst nach heftigstem Protest nahm dieser seinen Fauxpas, aber wenig glaubwürdig, zurück. Hanslothar Kranz, Werdener Urgestein und Garant für Bürgernähe, versuchte beschwichtigend klar zu stellen, dass kein Werdener Bewohner geschädigt werden darf.

 

Das Bundesimmisionsschutzgesetz (BimSchG) hat zum  Ziel, Zitat:

 

Zweck dieses Gesetzes ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen und  dem Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen.

 

Das BimSchG ermöglicht auch ortsspezifische Einzelfallbetrachtungen, also auch gesonderte Schallleistungsmessungen von Motorrädern. Wurden die vielen Tausende lärmenden Motorräder mit bis zu 94dB(A) insbesondere an den Wochenenden in die Lärmkarte oder der Gutachten-Lärmbemessung eingerechnet? Nein, das erfolgte nicht. Es sind nur „Mischwerte“. Bekanntlich ist dieser Schalldruckpegel deutlich höher als die Flugzeuge über Werden. Das wissen alle!

Hier wird gezielt ausgegrenzt, was nicht ausgegrenzt werden darf.

 

Aber die messtechnische Bewertung in den schalltechnisch umzurüstenden Altenwohnheime, Krankenhäuser, Schulen, Wohnungen wird nicht nach „Mischwerten“, sondern nach zulässigen Spitzenwerten festgestellt. Hier gelten die Wohnungsbaunormen bzw. gesetzl. Immissionsgrenzwerte.

 

Die B 224 wurde aus den Stadtkernen z.B. von Velbert u. Wülfrath zugunsten verkehrsberuhigter Stadtkerne ausgelagert. So auch ähnliches in E-Steele, E-Borbeck. Diese Maßnahmen haben sich sehr bewährt. Warum und wer stemmt sich eigentlich so massiv und vehement dagegen, eine Verkehrsberuhigung auch für Werden, Fischlaken und Heidhausen herbeizuführen?

 

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Warum werden die kulturellen und historischen Anziehungspunkte von Werden, z.B. die Werdener Abtei, die Folkwangschule, die besonderen Bauten wie Altenwohnheime, Krankenhäuser, Schulen usw. nicht in die Verkehrsberuhigung einbezogen, ja sogar durch die neue Verkehrsführung noch mehr belastet bzw. ausgegrenzt?

 

Warum wird billigend in Kauf genommen, dass die historischen Kulturbauten, die nun mal Magnet für Werden darstellen, im Ortskern von Werden dauerhaft vermehrt (Umkehrung Klemensborn) mit Lärm und Abgasgestank belastet und vom Werdener Markt noch drastischer abgeschnitten werden?

 

Sind die Messungen und Zählungen überhaupt zu einem repräsentativen Zeitpunkt (Großbaustelle!) erfolgt bzw. ist dieser Zeitraum als realitätskorrekt anzusehen?

 

Worauf basiert die Verkehrslastmehrung für 2020 gem. Prognose? Es ist nicht glaubhaft anzunehmen, dass nach Fertigstellung der A 44 aus Richtung Düsseldorf und dem dann stärker befahrenen Autobahnkreuz in Velbert die B 224 in Werden entlastet wird. Das Gegenteil wird sich einstellen. Sowohl die Feinstaubbelastung als auch der Verkehrslärm werden in Werden, Fischlaken und Heidhausen zunehmen.

 

Ist das zu erwartende erhöhte Verkehrslastaufkommen, die Feinstaubbelastung, der Verkehrslärm bedingt durch die vorprojektierten/angedachten Massenbebauungen der “nicht schützenswerten Felder und Grünflächen“ und/oder weitere großflächige Zerstörung von Grün- und/oder Feldflächen Gegenstand der Grundlagenermittlung und/oder darin berücksichtigt?

 

Es wird nun geplant, die jetzige unzulässige grenzwertüberschreitende Immissionskonzentration am Ausfahrende der Brückstraße ca. 150 m höher auf den Punkt „Werdener Markt“ zu verlegen, zwar geringer und weniger häufig, aber bereits gem. Gutachtenprognose bekannt. Durch Pförtnerampeln und Luftreinhaltepläne sollen diese unzulässigen Immissionsspitzen im Bedarfsfall dann reduziert werden. Und warum realisiert man diese Möglichkeit zur Reduzierung der gesetzesüberschreitenden Immissionswerte nicht jetzt schon zugunsten der Brückstraße?

 

Warum haben wir auf der B 224 nicht schon längst Flüsterasphalt und Geschwindigkeitsbeschränkungen von der Marienschule bis hin zur Brücke? Auch jetzt schon kann man Pförtnerampeln einrichten. Auch jetzt schon kann man Bäume pflanzen.

 

Die neue Abteistraße wird noch unattraktiver. Die Verdoppelung des Verkehrsflusses, der zusätzliche Lärm, Abgasgestank und Schadstoffbelastung tun ihre Wirkung. Die Parkzonen, die jetzt ein wenig den fließenden Verkehr vom Bürgersteig fern halten, werden entfallen. Der Schwerlastverkehr fährt unmittelbar am Bürger(steig) vorbei.

 

Die Schadstoffe werden im Ortskern nicht reduziert, sondern lediglich gering anders verlagert bzw. verteilt.

 

Das entspricht nicht dem Sinn und Ziel des Bundesimmissionsschutzgesetzes.

 

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Das Vorabangebot der Stadt über Schallschutzverglasung/-Fenster für die Häuser der Abteistraße kann doch nur Teil einer Gesamtleistung sein. Die straßenlärmtechn. Anpassung bezieht sich aber keineswegs nur auf Fenster. Offenkundig gibt es von Seiten der Stadt keine weiteren Einlassungen oder Ausgleichsvorschläge. Aber das nicht nur der Wohn- und Gewerbewert dramatisch sinken wird, sollte dem Allgemeinwissen zuzuordnen sein. Die Gutachten empfehlen für straßenseitige Fenster Elektrolüfter. Wie verhalten sich die baulichen Anpassungen zum Verlust des Bestandsschutzes?

 

Die neue Brückstraße wird klar entlastet, aber noch lange keine „Flaniermeile“. Die dann bergauf anfahrenden PKW's und LKW's, Zulieferer, werden erhebliche Schadstoffmengen und Lärm allein durch die hohen Anfahrumdrehungen abgeben, unterstützt durch das geplante Kopfstadtpflaster (S.Werdener Nachrichten v. 18.1.2013) und der ungünstigen Stop/go-Einfädelung in die Heckstraße.

 

Der „neue Markt“ wird keine Ruhezone oder zum bevorzugten Aufenthalt animieren, denn gem. Konzept werden ca. 23.500 PKW's und LKW's als Durchgangsfahrbewegungen auf der einen Seite und auf der anderen Seite der Einmündung Heckstraße 5.700 Fahrbewegungen entstehen. Ist das ein Ruheplatz?

 

Das Gutachten „Simuplan“ sagt ganz klar aus, dass die Lärmschutzwand am Werdener Markt im Nahbereich nur bedingt tauglich ist und aus lufthygienischen Gesichtsgründen nicht realisiert werden soll. Aber die Stadt hält trotzdem weiter daran fest?

 

Die Folkwangschule ist ein vorzügliches Aushängeschild für Werden und Essen weit über unsere Tellerrandgrenzen hinaus. Das ist unstrittig. Und was wird geplant? Wir beaufschlagen die Bauten der Folkwangschule durch die Verkehrsflussumkehrung Klemensborn mit noch mehr Abgasen, Feinstäuben und Lärm durch bergauf- und anfahrende PKW und LKW's.

 

Ein junger Student wies frisch und sehr anschaulich darauf hin, dass das Einbiegen von LKW's o.ä. von der Abteistraße in den Klemensborn aufgrund der Radien nicht funktioniert kann. Der Planer konstatierte, dass der LKW-Verkehr dann eben in den Gegenverkehr ausholen muss. Die Folge war schallendes Gelächter aufgrund solcher Planungsbegründung.

 

Es gibt zu wenige Parkflächen in Werden. Das ist unstrittig!

Aber muss man unsere Werdener Gäste und uns selbst von Essen aus kommend im Entree möglicherweise mit einem 2 o. 3-geschossigen Stahlskelett-Parkhaus empfangen, so wie es der Werbering vorschlug? Damit verschandeln wir doch nur die filigrane Werdener Silhouette und setzen den Bewohnern und Geschäften im Kastellgraben ein an Hässlichkeit nicht zu überbietendes Parkhaus vor die Nase. Da hilft auch kein Großbild vom ehem. Kastell. Welch ästhetische Entgleisung und Grobklotzgedanken! Es gibt auch hier andere, bessere Möglichkeiten, die ein Zuhörer bereits formulierte.

 

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Das Parkhaus mit den zusätzlichen Verkehrsmehrungen und den Immissionswerten ist nicht in die Gutachtenberechnungen und -prognosen eingeflossen. Somit gibt es keinerlei Bezugswerte auf die dadurch zusätzlichen Feinstaubbelastungen, den Schallleistungspegel für den Kastellgraben und den dahinter liegenden Wohnhäusern, zur Abteistraße, der Lüftungsmöglichkeit und der Schadstoffausbreitung. Und die Verkehrsführung für die Anwohner ist auch nicht geklärt.

 

Vor 25 Jahren wurde die mögliche Tunnellösung des Werdener Kernes versemmelt.

 

Die Belüftungsverhältnisse im Sinne eines Luftaustausches sind im Werden nun mal nicht günstig. Das ändert auch nicht die neue Planung. Allein im Prognosenullfall werden Verbesserungen durch kontinuierliche Modernisierung der Fahrzeugflotte bis hin zu verbesserten Abgasreinigungen und den hieraus resultierenden geringeren Emissionen erreicht. Das belegt das Gutachten. Das ist auch trotz vermehrter ausländischer LKW's sicherlich erreichbar. Aber klare „Gewinner“ wird es nicht geben. Erst wenn man über eine Umgehung nachdenkt. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass ab 2020 deutlich weniger LKW's und PKW's durch Werden fahren? Den Prognosen nach, wird sich das Fahrzeugaufkommen in den nächsten 30 Jahren verdoppeln. Das gilt auch für Werden.

 

Nun wird hier mit der Brechstange angegangen, was bereits in der Konzept- bzw. Entwurfsphase schwerwiegende Planungsdefizite aufzeigt, das angestrebte Ziel der Verkehrsflussreduzierung um 25 % und der insgesamten Immissionsreduzierung verfehlt. Vorbeugen ist das gesetzliche Ziel, nicht umverteilen. Nicht ein einziges Auto wird durch das Konzept von Werden abgehalten. Kaum etwas wird nachhaltig besser, es wird nur anders.

 

Der Verkehrsinfarkt in Werden wird kommen, im Prognosenullfall wie auch im Planfall. Vor 2020 oder später. Das Befahren der B 224 zu Zeiten der „Rush Hour“ bringt Jedem die Erkenntnis.

 

Aber vielleicht ist die gesamte Planung auch nur als Negativbeispiel im Rahmen einer groß angelegten Strategie zu verstehen, zumal man damit Allen erkenntlich machen kann, dass die großräumige sich topografisch hier anbietende Umgehungsstraße, so wie es in der nachbarlichen Peripherie (z.B. Velbert, Wülfrath, Hattingen, Steele, Borbeck) schon längst realisiert wurde, in Werden seit 50 Jahren überfällig ist und endlich durchgesetzt werden soll.

 

In diesem Fall hätte die Stadtverwaltung die überwältigende Mehrheit der Werdener, Fischlaker und Heidhausen Bürger unterstützend hinter sich.




NEU:  9.8.2013 

Dieser Artikel wurde am 9.Aug. 2013 in den Werdener Nachrichten veröffentlicht








NEU:  16.9.2013

Worte die Gewicht haben:
 

Der Name Schlipköther ist nicht allen bekannt, darum zur Information

einige Zitate aus den Werdener Nachrichten vom 13.9.13:

Da ging noch was extra

Willi Schlipköther: "Wir haben Etats nicht überzogen" 

 

„Mein Gott, Ihr Bild vom tonnenschweren Bagger auf der Rampe

hat doch alles gezeigt, was man dazu noch sagen kann!“

 

„Kennen Sie die ehemalige Abtei wirklich? Alles mal gesehen? Alles?

So eindringlich gestellt verunsichert die Frage von Willi Schlipköther.

Einen Generalschlüssel an der Folkwang-Pforte gibt es, weil der

Baumeister der Stadt bis 1989 bis heute dort gut bekannt ist.

Schließlich hat er die komplette Sanierung und Modernisierung in den

Achtzigern geleitet; ebenso übrigens, wie den Bau des Schwimmbades,

der neuen Flügel des Gymnasiums, der ehemaligen Hauptschule

(C-Gebäude) und der Heckerschule; sein Werk ist eigentlich alles,

was in den Siebzigern und Achtzigern gebaut wurde;  

auch die nun abgerissene Parkpalette.

 

Willi Schlipköther begann seine Arbeit für die Stadt Essen1950 bei den

damals noch städt. Krankenanstalten, die wieder aufgebaut werden mussten.

In seiner Zeit entstanden die Verwaltung und die Neurologie, bevor er in die

neue Hochbau-Abteilung für die gesamte Stadt ging und dort bald für fast

jeden Neubau zuständig war.

 

In seiner Zeit entstanden 50 Schulen und 45 Turnhallen.



NEU:  5.8.2013

Dieser Artikel wurde in den Werdener Nachrichten am 2.8.2013 veröffentlicht.

























NEU:  18.7.2013  

Dieser Leserbrief wurde in den Werdener Nachrichten am 12.7.2013 veröffentlicht.

























NEU:  26.6.2013 

23. Jun 2013 wurde folgende Mail an die Werdener Nachrichten gesandt:

Sehr geehrter Herr Buchholz,
sehr geehrter Herr Klingenberg,

nach reiflicher Überlegung ziehe ich den Leserbrief ersatzlos zurück und
 

widerspreche einer Veröffentlichung mit folgender Begründung:

Am 3. März 2013 hatte ich die Werdener Nachrichten zeitnah zum Erörterungstermin über mißverständliche, falsche und nicht nachvollziehbare Fakten aus den Gutachten und den Grundlagen informiert. Verständlich, daß diese Stellungnahme für die Zeitung zu umfangreich war. Auch der sachkundige Anspruch war möglicherweise nicht Jedem zugänglich.

Den kritischen Leserbrief, initiiert durch Frau Rita Boegershausen, nahm ich zum Anlaß, eine auch von Ihnen gewünschte stark verkürzte Fassung zu erarbeiten.

Da nun wiederum 4 Wochen verstrichen sind, ist eine zeitnahe Stellungnahme wieder ad absurdum geführt und könnte bei vielen Lesern einen völlig falschen Eindruck hinterlassen. Diese Vorgehensweise läßt aber auch einen Schluß auf die Einschätzung, Wertigkeit und Erfordernis aus Sicht der Zeitung zu.
 

Fast 13.000 "Klicks" auf www.b224 werden sprechen aber ein klare Sprache.

Aus meiner Sicht, und ich bin mir absolut sicher nicht der Einzige zu sein, der so denkt, wurde abermals eine Chance vertan, die Chance nämlich, Bürger und Bürgerinnen der Stadtteile Werden, Fischlaken und Heidhausen sachlich-kritisch zu informieren und Positionen zu hinterfragen.
 

Ich verweise auf den o.g. Erörterungstermin in der Aula des Werdener Gymnasiums.

Der Verkehrsinfarkt in Werden wird kommen, vor oder nach 2020, denn dieser ist erkennbar, wird gehübscht gedeckelt und offenkundig billigend hingenommen.
 

Ich hoffe, im Sinne einer Umgehungsstraße.

Um mit Ihren Worten zu antworten:
Nein, ich bin kein unmittelbar Betroffener, eher "ähnliches", nämlich Steuerzahler, Sachkundiger und Fischlaker.
Insofern wird es reichen, daß die Werdener Nachrichten umfassend informiert wurde.

Freundliche Grüße

Rainer Ringhoff
Dipl. Ing. Architekt AKNW 

NEU:  14.6.2013

Aber wird schon werden, Werden, aber wehr' Dich.

5.6.13/Leserbrief zum „Entwurf/Konzept“ Werdener Mitte B 224 :

 

In der Veröffentlichung der Werdener Nachrichten vom 30.5.2013 zum Thema Werdener B 224 wird dem Bürger vermittelt, dass sich durch das geringere Verkehrsaufkommen auf der Brückstraße eine nachhaltige Schadstoffreduzierung einstellt. Dafür treten aber gem. Gutachten erhöhte Abgasausstöße und lautere Anfahr- und Motorgeräusche von bergauf fahrenden PKW, LKW, Zulieferer usw. (mit Kopfsteinpflasterbelag) auf.  

Ist das eine nachhaltige Verbesserung?  

Die Brückstraße wird keine „Flaniermeile“. Bewohner, Banken und Geschäfte werden nur unbedeutend gewinnen, dafür viele Andere aber sehr verlieren.

 

Fakt gem. Gutachten ist, dass eine generelle Immissionsreduzierung nicht geplant ist, sondern die Schadstoffe werden lediglich innerorts flächiger verteilt. Die Planung widerspricht im Wesentlichen dem Schutzziel des BimSchG und der Aufgabenstellung des Stadtrates.

 

Fakt ist auch, dass das Planungsziel der 25 %-igen Reduzierung des Werdener Durchgangsverkehrs nicht erreicht wird.  

Wodurch auch?

Planungsansätze fehlen. Die unzulässige Immissionskonzentration wird von der Brückstraße nun 150 m höher auf die Abteistraße/Werdener Markt verlegt, neue unzulässige Immissionssüberschreitungen sollen dann „begrenzt“ werden durch Pförtnerampeln. Diese könnte man aber heute schon zugunsten der Brückstraße vorsehen.  

Und warum wird dies nicht jetzt schon durchgesetzt?

 

Fakt ist, dass am „Werdener Markt“ ca. 23.500LKW/PKW-Bewegungen auf der B 224 sowie ca. 5.700 PKW/LKW-Bewegungen an der Einmündung Heckstraße auftreten.  

Ist das eine angenehme Verweilzone?  

Fakt ist auch, dass vom Gutachter gegen die sogen. Schallschutzwand wichtige Bedenken geäußert wurden.

 

Fakt ist, dass die Bürgersteige auf der Abteistraße enger, der Verkehrsfluß verdoppelt und der Lärm dergestalt unerträglich wird, das es ohne Schallschutzmaßnahmen gesetzlich unzulässig wird.  

Und was ist mit der Lüftungsmöglichkeit der straßenseitigen Räume? Dafür werden gem. Gutachten Elektrolüfter empfohlen. Fakt ist, dass die seitlichen Parkstreifen, die jetzt ein wenig den fließenden Verkehr der Abteistraße vom Bürger(steig) auf Distanz halten, entfallen. Dafür fährt der PKW- und Schwerlastverkehr demnächst unmittelbar am Bürger(steig) vorbei.

 

Fakt ist, dass die Fahrzeugtechnik die Abgaswerte mit den Jahren reduzieren kann, dass sich in Werden eine Verkehrsflußreduzierung

einstellt (Gutachtenprognose!), ist angesichts steigender Fahrzeugdichte, der baldigen durchgeführten Verkehrsanbindung A 44 von Düsseldorf aus mit dem Autobahnkreuz A 44/B 224, den etw. Massenbebauungen Viehauser Berg, Maasstraße, Honnschaftenhöhe und aller statistischen Werte bestenfalls eine Fehleinschätzung. Landschafts- und Grünflächen sind nach Meinung Weniger keine schützenswerten Flächen.  

Soll man das kommentieren?  

Aber muss man auf unzutreffende Phrasen aufbauen, um Bebauungs-

expansion in Fischlaken und Heidhausen zu rechtfertigen?  

Man wirbt mit dem ländlichen Grün und vernichtet es.

 

Fakt ist, dass die Verkehrszählung zum Zeitpunkt der Großbaustelle Werden erfolgte.  

Ist diese dann wirklich repräsentativ und realitätskorrekt, wenn gleichermaßen Medien darauf hinweisen, Werden wegen der Baustellen zu meiden?  

Und die zukünftige Mehrbelastung durch die vorprojektierten Neubaugebiete ist auch nicht berücksichtigt.  

Warum wurden die tausende Motorräder an Wochenenden mit >94 db(A) nicht in die Schallleistungsbewertung einbezogen?  

Nur Mischwerte. Der Gesetzgeber lässt aber auch Einzelbetrachtungen zu. Die Mischwerte gelten aber nicht bei der Einhaltung von gesetzlichen Forderungen für Altenwohnheime, Krankenhäuser usw.

 

Fakt ist, dass der Klemensborn mit den Anwohnern, der Folkwangschule, den Geschäften tatsächlich mit noch mehr Verkehrsdichte, Lärm, Immissionen, Feinstäuben usw. beaufschlagt wird. Eine Gegenspur wird geplant zu Lasten der rechten Bürgersteigbreite, d.h., Fahrzeuge fahren nicht mehr durch die Bungertstraße in Richtung Jugendherberge o.a., sondern erst über die Abteistraße, um dann die äußerst enge ca. 75°-Kurve in den Klemensborn zu nehmen.

 

Warum werden die historischen und kulturellen Anziehungspunkte noch mehr vom Stadtkern abgeschnitten und nicht in eine erstrebenswerte Verkehrsberuhigung einbezogen?

 

Und dann ein Parkhaus-Stahlskelettbau als Werdener Entreé. Und hängen dann ein Bild vom Kastell davor.  

Doch nicht wirklich!   

Ist das eine Aufwertung der filigranen Werdener Silhouette?  

Schöne Aussicht für die Anwohner.

 

Erst waren mal ca. 300 T€ genannt, dann ca. 3,5 Mio €.

Oder vielleicht doch Projekt-Gesamtkosten i.H.v. >8 Mio € (ähnl. DIN 276, KG1 – 7)?  

Gibt es eine 1. Kostenschätzung und mit welchem Ca.-Ungenauigkeits- 

faktor?

 

Was Werden, Fischlaken und Heidhausen schnellst möglich braucht, ist eine Umgehungsstraße, so wie es Velbert, Wülfrath, Hattingen, Steele, Kupferdreh, Borbeck oder Großstädte wie z.B. Dortmund mit der Tunnellösung B 236 erreicht haben.

 

Bis zur bewohnerorientierten Lösung muss der Durchgangsverkehr verlangsamt, der Lärm z.B. durch Flüsterasphalt verringert, die Motorradlärmer aussortiert, mehr Grün gepflanzt, die vorh. Parkplatz- 

situation unverzüglich in Stand gesetzt werden. Alles ist möglich, machbar und bezahlbar. Den Missstand über Jahre verwalten allein hilft nicht, es muss was getan werden. Ansätze konnte man dem Öffentlichkeitstermin am 26.2.2013 entnehmen.  

Aber sind Vorschläge wirklich erwünscht?

 

Womit begründen einige Politiker, Planer und der Werbering ihre Euphorie?  

Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich durch die Verkehrsflußänderung, der veränderten, aber bleibenden Schad- stoffbelastung, dem Verkehrslärm mehr Lebensqualität, mehr Gäste, mehr Kaufkraft in Werden-Mitte entwickelt oder bleibt.

 

In Werden-Mitte wird nichts nachhaltig besser, es wird nur teuer anders.

 

Aber wird schon werden, Werden, aber wehr' Dich.

 

Rainer Ringhoff

Dipl.-Ing. Architekt






NEU:  4.6.2013 

Der offene Brief wurde am 30.5.2013 in den Werdener Nachrichten

veröffentlicht.































NEU: 16.5.2013

Das Zitat aus dem Artikel NRZ/WAZ von Janet Lindgens bringt es auf den Punkt: 

Die Stadt steckt in der Klemme

Doch nicht die Gladbecker Straße allein ist ein Sorgenkind beim Thema Stickoxid. Vor allem dort, wo große Ein- und Ausfallstraßen durch Häuserschluchten führen, steigen die Konzentrationen.

https://www.derwesten.de/staedte/essen/gladbecker-strasse-b-224-in-essen-fuer-lkw-bald-ganz-dicht-id7757159.html



Diese Grafik der NRZ zeigt

10 belastete Straßen, davon

5 höher belastet als die Brückstr.
















Die Abteistr. kann dazu gesetzt werden, da der Grenzwert lt. dem Luftreinhalteplan

Ruhrgebiet 2011 lt. dem Jahresmittelwert 2009/2010 überschritten ist.

Siehe FAKTEN 2012

Zur Info: siehe AKTUELL  Analysefall 2020 Balkendiagramm

2020 wird der Grenzwert überschritten, wenn der Happe-Verkehrsplan umgesetzt würde.

Keine Grenzwertüberschreitung tritt 2020 ein,wenn der Ist-Zustand erhalten bleibt, also die Straßen so bleiben wie sie jetzt sind. 

Im Balkendiagramm heißt das  "Prognosenullfall" .




 NEU: 4.4.2013

Zitat aus dem Video von Marion von Haaren:

"Wie gesagt, die zu erwartenden Geldbußen scheinen den Städten nichts auszumachen,

vielleicht auch deshalb, weil sie sie nicht selber bezahlen. Die Knöllchen gehen nämlich

direkt an den BUND, also nach Berlin." 


Dicke Luft in NRWs Kommunen - Sendung vom 03. April 2013 -  

Bericht aus Brüssel - WDR Fernsehen



 NEU: 7.3.2013 

„Die falsche Ruhrseite!“  

von Daniel Henschke vom 6.3.2013 

Zitat Peter Bialas:

„Es treibt mir die Wut ins Gesicht, wie hier die Situation beschönigt wird!“



https://www.lokalkompass.de/essen-werden/c-politik/die-falsche-ruhrseite_a270635





Dieser Leserbrief von Herrn Henselowsky  wurde am 8.2.2013 in denWerdener Nachrichten veröffentlicht:
































Dieser Leserbrief von Herrn Hans Jäckel wurde am 28.1.2013 in der

WAZ veröffentlicht:


















































 

 

Geschwindigkeitsbe-schränkungen sind auch auf Bundes-strassen möglich. Mülheim machts vor.

Essen

 Anfang ist gemacht auf der B 224


Mülheim

          Luftreinhaltung