5.5.2023

Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 18/2023                        vom 5. Mai 2023
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27.2.2023


Die Werdener Nachrichten, Ausgabe 8/2023

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Stadt lehnt Zebrastreifen auf der Heckstraße                                     ab


Verwaltung steht Bürgereingabe ablehnend gegenüber
Vor rund einem halben Jahr sorgte ein unbefugt auf der Heckstraße aufgepinselter Zebrastreifen nicht nur für Aufsehen, sondern auch für ein erneutes Aufflammen der Diskussion um die Verkehrssicherheit in der Werdener Altstadt. Nicht wenige meinten, ein solcher Zebrastreifen wäre insbesondere in Anbetracht der Schüler, die vom Gymnasium aus über die Fußgängerzone die Heckstraße Richtung Edeka ansteuern, sinnvoll. Doch daraus wird wohl nichts, wie eine Stellungnahme der Verwaltung zeigt, die am kommenden Dienstagnachmittag auch Thema in der Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) ist.
Zu den Befürwortern der Zebrastreifen-Idee gehört Rainer Ringhoff: Der Architekt und Diplom-Ingenieur setzt sich als Mitglied der Interessensgemeinschaft „B224 Werden“ schon länger kritisch mit der verkehrlichen Situation rund um die Altstadt auseinander. In einem Schreiben an Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen zeigte er im vergangenen September Sympathie für die Aktion des Werdener Künstlers Ulf Lorenz, der nach eigenen Angaben mit der Aktion auf die Gefährdung von Kindern durch zu schnelle Autos auf der Heckstraße an dieser Stelle aufmerksam machen wollte.
Ringhoff nennt die Aktion in ihrer „Eigenmächtigkeit“ inakzeptabel, letztlich aber „nicht ganz unverständlich“, weshalb er auch dafür plädiert, dass das angesetzte Verfahrenen gegen den Künstler, der zur Tatzeit laut Polizei offenbar auch alkoholisiert war, eingestellt wird.
Ringhoff greift zudem die Zebrastreifen Idee auf und stellt zudem „formlos den Antrag“, die „Fußgängerzone Grafenstraße mit der Fußgängerzone Haus Fuhr über die Heckstraße hinaus“ durch einen Zebrastreifen beziehungsweise einer erhöhten Querungshilfe für Fußgänger, barrierefrei mit oder ohne Rollstuhl, Rollatoren oder Gehhilfen" zu verbinden.
Ringhoff sieht darin auch einen Beitrag des Stadtteils zum Erreichen des „Modal-Split“-Ziels der Stadt Essen: Demnach hat sich die Stadt essen verpflichtet, den Autoverkehr bis zum Jahr 2035 auf 25 Prozent des Gesamtverkehrs auf den städtischen Straßen zu reduzieren – im selben Zug soll der Anteil von Fahrrädern, Fußgängern und Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs ebenfalls auf jeweils ein Viertel steigen.
Ringhoff argumentiert, dass die Stadt Essen vor den verschiedenen Schulen, vorm Schwimmbad und ähnlichen Einrichtungen bereits Zebrastreifen in 30er-Zonen realisiert habe, die die Personenströme in die Fußgängerzone Grafenstraße leiten. Darüber liefen zu Beginn und nach Schluss der Schule hunderte von Schülern, die so „über die Fußgängerzone Grafenstraße zu den Bushaltestellen Brück- und Abteistraße“ geführt würden, so Ringhoff weiter.
Eine Querungshilfe an der Heckstraße würde mehr Sicherheit für Fußgänger bedeuten, was Vorrang vor dem Pkw-Verkehr haben sollte. „Dies ginge aber auch mit einer Ortskernverbesserung einher“, findet Ringhoff. Und schließlich würde ein Zebrastreifen nicht nur Autofahrer verpflichten, auf die Bremse zu treten, „auch Fahrradfahrer gehen ziemlich ruppig und fordernd mit den Fußgängern gerade hier um“, habe Ringhoff beobachtet.
Ergänzend plädiert er für „eine geschwindigkeitserzwingende und deutlich wirksamere Ausführung mittels Übergangssteinen, die um rund fünf Zentimeter über der Straßenoberfläche herausragen und sich farbig absetzen könnten.“
Bei der Essener Verwaltung hält man von Ringhoffs Idee wenig, wie deren Antwort zeigt: So sei die Straße Haus Fuhr keine Verlängerung der Fußgängerzone Grafenstraße, sondern eine Sackgasse, die als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen sei und vor allem dazu diene, die Anwohnenden in der Eiergasse zu erschließen. Fußgänger, die dort die Heckstraße überqueren, seien daher „dem Fahrverkehr untergeordnet und müssen den Vorrang des Kraftverkehrs beachten“.
Allerdings schränke der Behindertenparkplatz die Sicht von Fußgängern, die aus der Straße Haus Fuhr kommen, ein. „Nach Rücksprache mit der Verkehrsbehörde“ werde dieser Parkplatz nicht mehr benötigt und solle durch eine Zick-Zack-Linie, die ein Parkverbot anzeigt, ersetzt werden. Damit würde allerdings er einzige Behindertenparkplatz auf der Straßenseite und in unmittelbarere Nähe zum Nahversorger Edeka wegfallen.
„Begründungs- Wischi-Waschi“
Für Ringhoff ist diese angebliche Sichtbehinderung ebenso wenig nachvollziehbar wie die übrige Stellungnahme, die am Thema vorbeigehe. Er weist darauf hin, dass das „Haus Fuhr“ die gleiche Wegepflasterung bekommen habe wie die Grafenstraße – „visuell gibt es eine Verbindung, nur sicherheitsfaktisch nicht.“
Zudem gebe es deutlich mehr Fußgänger in „Haus Fuhr“ als Pkws, ist er überzeugt. „Ich kann keinen Hinderungsgrund für einen Zebrastreifen erkennen“, zeigt er sich verärgert über das, wie er sagt, „Begründungs-Wischi-Waschi“, mit der die Verwaltung das Thema herunterspiele und abschmettern wolle.
„Ich lade die Mitarbeiterin der Stadt Essen gern ein, sich morgens und mittags mal von der tatsächlichen Gefahrensituation zu überzeugen“, so Ringhoff, der die „Ablehnung als verantwortungslos gegenüber den Schüler und Schülerinnen, den Fußgängern, allen Bewohnern von Werden-Mitte und das zu Gunsten der PKW- und Fahrradrasern“ erachtet.
Es bleibt die Sitzung am kommenden Dienstag abzuwarten, ob die Bezirksvertreter die Situation ähnlich ablehnend einschätzen wie die Verwaltung – oder ob sie der Idee eines Zebrastreifens mehr Sympathie entgegenbringen. gks
Die Bezirksvertretung IX (Werden/Kettwig/Bredeney) tagt Dienstag, 28. Februar, 16 Uhr, im Ratssaal des Kettwiger Rathauses, zweite Etage, Bürgermeister-Fiedler-Platz 1.


 

Geschwindigkeitsbe-schränkungen sind auch auf Bundes-strassen möglich. Mülheim machts vor.

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